Familie und Weihnachten - Eine schöne Bescherung!?

16. Dec, 2017

Kennst du den Film „Eine schöne Bescherung – Weihnachten bei den Griswolds“? Wir haben uns den neulich nochmal angeschaut mit unserer Familie. Es war länger her, dass ich ihn gesehen hatte, aber ich habe mich wieder köstlich amüsiert. Und leider wieder viele Parallelen zum echten Leben gesehen…

Weihnachten und FamilieDer Familienvater, der jedes Opfer in Kauf nimmt, nur um seiner Familie schöne Weihnachten zu bescheren. Die mehr ungeliebte und anstrengende Verwandtschaft, die teils gebeten, teils uneingeladen nach und nach das Haus bevölkert. Ein ungenießbares Weihnachtsessen, ein abgefackelter Tannenbaum… keine Katastrophe, die für sich gesehen nicht schon alleine in der Lage wäre, eine Weihnachtsfeier ganz zu torpedieren… Aber er lässt sich nicht unterkriegen, und natürlich (wir sind ja im Film) geht alles gut aus.

Jedes Jahr Weihnachten leben sie wieder auf, die alten Traditionen wie man in der Familie Weihnachten feiert. Und Familie spielt irgendwie immer eine wichtige Rolle. Teils, weil das immer schon so war. Teils, weil es auch einfach schön und nett ist. Oder sie spielt indirekt eine Rolle, weil man es genauso nicht machen will oder kann. Kann man bzw. soll man z.B. einen Zwist an Weihnachten einfach vorübergehend begraben und gute Miene zum bösen Spiel machen?

Wir haben ausgerechnet an Weihnachten sehr große Ansprüche an unser Miteinander: Es soll möglichst schön, harmonisch und friedvoll verlaufen. Alle glücklich und zufrieden. Und dafür tun wir schon in der Vorbereitung eine ganze Menge. Das Essen will minutiös geplant sein. Haben wir auch alle Geschenke? Und – noch schlimmer – sind es auch die richtigen Geschenke? Wird Schwiegermutter damit zufrieden sein? Manch einen drücken vielleicht auch ganz andere Fragen: Was können wir uns überhaupt leisten oder ist uns das egal, Hauptsache glücklich?

Unser Weihnachtsideal ist ganz schön groß und eigentlich kaum zu schaffen. Viele Mütter (meistens tatsächlich die) fangen im November oder noch früher mit der Planung an. An dieser Stelle möchte ich eine meiner Schwägerinnen zitieren: „Planung ist das halbe Weihnachten!“

Und gleichzeitig hilft es sehr, wenn man sich rechtzeitig die innere Haltung von „es wird schon gut werden“ oder „es ist gut genug wie es ist“ zulegt.  Und vielleicht auch endlich die Hoffnung begräbt, dass ausgerechnet an Weihnachten alles friedlich und glatt verläuft. Vielleicht wäre es besser ganz ohne Erwartungen, und sich einfach überraschen lassen?

Im Film spielen insbesondere nervige Familienmitglieder eine große Rolle, und schon beim Zusehen hat man manchmal nur noch Mitleid mit dem Protagonisten bzw. wird für ihn wütend. Wie kann man sich solche Gemeinheiten und Frechheiten nur gefallen lassen? An seiner Seite eine Ehefrau, die ihn immer wieder beschwichtigt (Frauenrolle?) mit Sätzen wie „Der Onkel erlebt vielleicht sein letztes Weihnachten.“ Oder „Lass sie doch, sie meint es nur gut!“ Ist das gut für uns? Die ständige Weihnachtsfaust in der Tasche? Und nachher der feste Beschluss, im nächsten Jahr wird alles anders und ich lasse mir das so nicht mehr bieten!

Ich möchte dir zwei Gedankengänge anbieten, die mir bei diesen Fragestellungen und dem Thema Weihnachten in letzter zeit geholfen haben, und vielleicht ist das auch was für dich:

  1. Familie ist wie ein alter Mantel – er wärmt und kratzt zugleich!

Das alte, früher sehr geliebte, aber mittlerweile mehr oder weniger abgenutzte Kleidungsstück. Intensiv genutzt und getragen als wir noch jünger waren. Mittlerweile brauchen wir es nicht mehr so häufig, weil wir was Neues haben. Entweder unsere eigene Familie, oder einen ganz tollen Freundeskreis oder vielleicht auch ein ganz neues Verständnis, wie wir Weihnachten feiern wollen. Aber das Alte ist wohlbekannt. Wir wissen, was uns erwartet. Es weckt Erinnerungen an früher, und in der Nostalgie verklärt sich alles. Und dieses wärmende Gefühl kann sehr schön sein. Kann, muss nicht. Denn der Mantel kratzt auch ab und an: Angewohnheiten oder Äußerungen von anderen, die wir früher schon nicht mochten. Das berühmte Glas zu viel, das um 22 Uhr spätestens zum Streit führt, und es sind immer dieselben, die dabei sind… Nervig! Und hier ist es gut, im Hier und Jetzt neu zu entscheiden: Wieviel Wärme möchte ich? Und wann wechsele ich das Kleidungsstück, weil es einfach unerträglich wird, das Kratzen.
Im Kern also die Frage: Was möchtest du denn an Weihnachten erleben? Und wieviel davon?

  1. Lieben und Mögen ist nicht das Gleiche!

Wir lieben unsere Eltern und Geschwister – meistens zumindest. Wir können manchmal gar nicht anders. Aber dass wir uns lieben, das heißt nicht unbedingt, dass wir uns mögen. Geschweige denn, dass wir einander guttun. Vielleicht hilft es manchmal schon, genau das festzustellen. Ich liebe dich, und deswegen möchte ich mit dir zusammen am ersten Weihnachtsfeiertag gut essen gehen. Aber ich mag meine Freunde, und deswegen – und weil sie mir guttun – werde ich am 2. Weihnachtsfeiertag lieber mit ihnen auf den Weihnachtsmarkt gehen und dort einen sehr lustigen Glühwein trinken.
Die Kunst besteht darin, diese richtige Mischung für dich hinzubekommen. Am Schwierigsten ist es dann oft, mit Traditionen zu brechen und liebevoll nein zu sagen. Absagen sind wahrscheinlich das Schwierigste. Gleichzeitig bist du nicht dazu verpflichtet zu lieben und zu mögen. Schön, wenn es zusammenfällt. Wenn es anders ist, dann schau darauf, was dir guttut! Was ist für dich und vielleicht deine Familie das Beste? Was tust du für die Kinder/ den Partner aus Liebe? Und wo brauchst du deinen Raum?

Im Notfall: Rausgehen, 15 min kalte Luft tanken, durchatmen und in Ruhe überlegen, wie mache ich es beim nächsten Mal anders und für mich besser. Weihnachten ist nämlich vor allem die Zeit des Neuanfangs. Und sei gewiss: Es geht gerade vielen genau so wie dir!

Ich wünsche dir gute Nerven bei den letzten Vorbereitungen! Lass dich nicht unterkriegen, sorge gut für dich und suche dir kleine Momente von Abstand und Erholung. Kleine Momente der Ruhe vielleicht…

Eine schöne restliche Vorweihnachtszeit!

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